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Büchel sagt: UBS, CS, Raiffeisen und Postfinance sollen für Auslandschweizer Konti führen

veröffentlicht am Sonntag, 14.09.2014

SonntagsZeitung


cmo.argus.ch/cmo20143/Q3/1074010/55146068.pdf#search="vote%20éléctronique"

Auslandschweizer: Kontozwang für Banken gefordert

UBS, CS, ZKB und Raiffeisen sollen für Schweizer, die im Ausland leben, ein Konto führen müssen
Bern Die wichtigsten Banken sollen verpflichtet werden, für Auslandschweizer Konten zu führen.

Das fordert SVP-Nationalrat Roland
Rino Büchel. Am Donnerstag
hatte sich der Nationalrat für
seine Motion ausgesprochen, die
die Postfinance verpflichten will,
allen Schweizern im Ausland ein
Konto anbieten zu müssen.

Jetzt will Büchel noch einen
Schritt weitergehen: Kommende
Woche reicht der St. Galler eine
parlamentarische Initiative ein, die
alle Banken, die aufgrund ihrer
Grösse faktisch eine Staatsgarantie
geniessen, zur Kontoführung
verpflichtet:
 
«Wenn die beiden
Grossbanken, die Zürcher Kantonalbank
oder die Raiffeisen-Gruppe in Schieflage geraten,
muss der Bürger für sie geradestehen.
Als Gegenleistung sollen sie
auch allen Schweizern offen stehen
egal, wo diese wohnen», sagt
Büchel.
 
Denn für Schweizer im
Ausland werde es immer schwieriger,
hierzulande eine Bank zu finden.
 
Als Vorstandsmitglied der
Auslandschweizer-Organisation
(ASO) erhält Büchel täglich Zuschriften
aus der ganzen Welt. Darin
beschweren sich viele Schweizerinnen
und Schweizer, dass ihnen
das Bankkonto nach Jahren
plötzlich gekündigt wurde.
Mit Einwilligung einer Schweizer
Lehrerin, die in Costa Rica lebt,
legt Büchel der SonntagsZeitung
das knappe Kündigungsschreiben
der Valiant-Bank vor. Und er zeigt
die E-Mail eines Schweizers, der
seit Jahren für eine Schweizer Firma
in Oman arbeitet und sich beklagt,
dass ihm die Raiffeisenbank
plötzlich das Lohnkonto auflöste.
Dies, obwohl er darauf lediglich
den Schweizer Lohn erhalte und
keinerlei Zahlungen aus dem Ausland
erfolgen würden.
 
Wenn Schweizer ihr hiesiges
Konto verloren haben, ist es für sie
fast unmöglich, in der Schweiz bei
einer anderen Bank ein neues Konto
zu eröffnen.

Thomas Matters Bank will
Auslandschweizer aufnehmen
In dieser Hinsicht ist man in der
Europäischen Union weiter als die
Schweiz. Das EU-Parlament hat
beschlossen, im EU-Raum ab
2016 einen Rechtsanspruch auf
ein Bankkonto einzuführen und
das sogar für EU-Bürger, die keinen
festen Wohnsitz haben.
«Schweizer Banken, die in der EU
eine Filiale haben, sind bald gesetzlich
gezwungen, jedem Europäer
ein Konto zu geben», ärgert
sich Büchel. «Schweizer Bürgern
hingegen wollen sie Konten verwehren.»
 
Besonders unverständlich sei,
dass die Banken auch noch die letzten
Auslandschweizer loswerden
wollten, wo doch der automatische
Informationsaustausch komme,
mit dem sich die meisten Probleme
erübrigen würden.
 
Auch Büchels SVP-Parteikollege
und Banker Thomas
Matter ist verärgert: «Die heute
geltenden Regeln ermöglichen es
durchaus, für Auslandschweizer
ein Konto zu führen.» Das
möchte er mit seiner Neuen
Helvetischen Bank auch tun. Sein
Bankhaus betreibt zwar kein
Retailbanking, dennoch könnten
im Ausland wohnhafte Schweizer
bei ihm ein Konto haben, sagt
Matter.
 
Kommende Woche treffen sich
Vertreter der SVP International
und der Matter-Bank, um abzuklären,
welche Dienstleistungen
diese anbietet und wie man sonst
noch den Auslandschweizern zu
einem Konto verhelfen kann.
Pascal Tischhauser

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