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Büchel zeigt sich unbeeindruckt vom öffentlichen Gejammer entführter Abenteurer

veröffentlicht am Donnerstag, 31.07.2014

Blick


www.blick.ch/news/ausland/mali-geiseln-zu-den-11-mio-loesegeld-haette-ich-mich-erschiessen-lassen-wollen-id3023169.html#

Mali-Geiseln zu den 11 Mio Lösegeld

«Hätte ich mich erschiessen lassen wollen?»

ADLISWIL - ZH - Rund elf Millionen Franken soll die Schweiz für die Freilassung von Ehepaar Greiner gezahlt haben. Jetzt äussern sich die Ex-Geiseln zur horrenden Summe.

Die Schweiz bezahle kein Lösegeld an Terroristen für die Freilassung von Geiseln. Nie. Doch ein Bericht der «New York Times» behauptet genau das Gegenteil: Mehr als elf Millionen Franken soll die Freilassung für Ehepaar Greiner aus Adliswil ZH gekostet haben.

«Ich weiss nicht, ob etwas bezahlt wurde», sagt Werner Greiner (62) zu Blick.ch. «Es hiess immer, es sei kein Lösegeld geflossen – und diese Summe scheint mir astronomisch hoch.»

«Ich möchte auch wissen, was passiert ist»

Auch Gabriella Barco-Greiner (60) weiss nicht, ob Geld an die Terroristen gezahlt wurde. «Als Geisel kriegt man nicht mit, was im Hintergrund alles abläuft», sagt sie zur «Nordwestschweiz». «Ich möchte auch gerne wissen, was tatsächlich passiert ist. Das würde mirauch bei der Aufarbeitung der Ereignisse helfen.»

Der Bericht über die Lösegeld-Zahlung macht das Opfer nachdenklich, sie hat ein schlechtes Gewissen ob der hohen Summe. «Wenn die Behauptungen korrekt sind, stelle ich mir auch ethische Fragen, die mich nicht loslassen: Hätte ich mich lieber erschiessen lassen wollen, wenn ich gewusst hätte, dass für mich bezahlt wird? Und ganz grundsätzlich: Wie viel ist ein Menschenleben wert?»

Für den SVP-Nationalrat Roland Büchel wäre eine solche Lösegeldzahlung eine Katastrophe: «Es ist schwer zu hoffen, dass die parlamentarische Kommission nicht mehrmals angelogen wurde.» Und wer einmal bestechlich sei, der werde zur Milchkuh.

«Wir haben nicht den Kick gesucht»

Auch die Schweizer Bevölkerung hat wenig Verständnis für eine Zahlung für Geiseln, die sich selbst in Gefahr gebracht haben. Gabriella Greiner sagt, dass eine solche Sichtweise zu kurz greife.

«Wir sind keine Abenteurer, die in der malischen Wüste herumkurvten und den Kick suchten. Wir haben die Reise sorgfältig geplant und waren mit einer internationalen Reisegruppe unterwegs, die stets von lokalen Führern begleitet wurde.»

Die Entführung ist bereits fünf Jahre her. Doch ganz verarbeitet hat Gabriella Greiner das Erlebte nicht. «Komplett werde ich nie über die Erfahrung hinwegkommen. In den ersten Monaten war ich paralysiert und hatte keine Kraft. Mittlerweile bin ich psychisch einigermassen gefestigt.» (kab)

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