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Sepp hat das gut gemacht - sagt Blatters grösster Kritiker
veröffentlicht am Freitag, 13.06.2014
Blick online
Bevor er antwortet, nimmt Roland Büchel noch einen Schluck Bier. Es ist Donnerstagabend, kurz vor Mitternacht in der Berner Altstadt. Das Eröffnungsspiel ist abgepfiffen. Brasilien hat gesiegt, auch dank einem fragwürdigen Penalty-Entscheid des Schiedsrichters. Rund um den Globus rümpfen Fussballfans die Nase.
Und jetzt sagt Büchel: «Der Fifa kann man bezüglich Korruption nicht mehr allzu viel vorwerfen. Die erwiesenermassen Korrupten wurden rausgeschmissen. Der Sepp hat das gut gemacht.»
International gefragter Fifa-Experte
SVP-Nationalrat Roland Büchel zählt zu den profiliertesten Fifa-Kritikern im Bundeshaus. Internationale Medienhäuser wie die BBC nehmen seine Dienste immer wieder in Anspruch.
Die grossen Medienmagazine bitten ihn um Gastbeiträge. 2012 luden die renommiertesten Investigativ-Journalisten Deutschland Büchel nach Hamburg ein, um zur Fifa zu referieren.
Fadenscheinige Transaktionen
Doch in die aktuelle Fifa-Empörungswelle, die unter anderem auch von der SRF-Rundschau bewirtschaftet wird, will Büchel nicht einstimmen. «Spätestens seit 2008 ist klar, dass es bei der Fifa und anderen grossen Sportverbänden systematische Korruption gab. Dass plötzlich alle so schockiert tun, finde ich sonderbar», sagt der Rheintaler Unternehmer, der zwischen 1999 und 2001 für die Fifa-Vermarktungsagentur ISL arbeitete und dort selbst Zeuge von fadenscheinigen Transaktionen wurde.
Ist Büchel also plötzlich zum Fifa-Kuschelpolitiker geworden? «Natürlich nicht», sagt er. Büchel fürchtet um das internationale Ansehen der Schweiz. «Korruptionsvorwürfe bei Sportverbänden werden in ausländischen Medien viel intensiver verbreitet als die Probleme des Finanzplatzes.» Deshalb sei politischer Druck auf Fifa und IOC notwendig.
«Wenn die Verbände keine griffigen Selbstregulierungsmassnahmen einleiten, müssen wir die Schrauben anziehen.»