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Olympia 2022 droht das Referendum
veröffentlicht am Freitag, 08.02.2013
Südostschweiz, Aargauer Zeitung, Mittelland Zeitungen
Die Olympiamilliarde des Bundes soll vors Volk. Die Grüne Partei plant die Ergreifung des Referendums. Roland Rino Büchel (SVP) hat bereits angekündigt, dass diese "Olympiamilliarde" eine referendumsfähige Vorlage sein müsse.
www.suedostschweiz.ch/politik/olympischen-spielen-graubuenden-droht-das-referendum
Chur. – Das Schweizer Stimmvolk kann über die Frage, ob in der Schweiz erstmals seit 1948 wieder Olympische Winterspiele stattfinden sollen, nicht abstimmen. Dafür sorgte der Bundesrat, der für die Durchführung der Spiele im Jahr 2022 einen Bundesbeitrag von einer Milliarde Franken in Aussicht gestellt, diesen Verpflichtungskredit aber nicht dem fakultativen Referendum unterstellt hat.
In Bern gibt es Parlamentarier von links bis rechts, die dies ändern wollen. SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel hat bereits angekündigt, in der Olympiadebatte im Nationalrat einen entsprechenden Einzelantrag stellen zu wollen.
Bastien Girod von den Grünen Schweiz könnte ihm dabei als Mitglied der federführunden Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur zuvorkommen. «Gegen einen Bundesbeitrag mit Defizitgarantie würden die Grünen höchstwahrscheinlich das Referendum ergreifen», sagt Regula Rytz, Co-Präsidentin der Grünen Partei Schweiz.
Chur als Wohnort für Athleten?
Neue Pläne hegt derweil die Zürcher Denkfabrik Avenir Suisse. Sie will das olympische Dorf zentral in Chur errichten – mit Ablegern in Davos und St. Moritz. Die Bauten in Chur sollen später als Campus für die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) genutzt werden. Dadurch liessen sich die Kosten optimieren, glaubt man bei Avenir Suisse. Ausserdem profitiere Graubünden so als Hochschulstandort von Olympia.
Bei der HTW selber hält man wenig von einem Ausbau in Verbindung mit Olympia, wie Rektor Jürg Kessler betont. Man solle die Themen nicht vermischen. (bcm/obe)