Über den Verzicht auf einen Entscheid sind sich offenbar alle Fraktionen einig. Es habe Einwände gegen einen Entscheid von allen Seiten gegeben, bestätigt der Freiburger Jean-François-Steiert, WBK-Wortführer der SP. Die Verzichtslösung hat WBK-Präsident Christian Wasserfallen (FDP, Bern) gutgeheissen. Wasserfallen war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Befürworter treten auf die Bremse
Auch das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat laut Müri die Fühler ausgestreckt und sich nach der Situation in der WBK erkundigt. Wegen der unklaren Lage habe das VBS mit seinem Vorsteher, Bundespräsident Ueli Maurer, auch nicht auf einen Entscheid der Kommission gedrängt.
Für den Rheintaler Nationalrat Roland Rino Büchel, Olympia-Kritiker und Parteikollege von Müri, ist klar, dass die Angst der Befürworter vor einem falschen Signal an die Adresse der Bündner Stimmberechtigten zu gross war und der Verzicht nun deshalb feststehe.
«Ich denke, dass die flammenden Befürworter und auch das VBS gemerkt haben, dass sie ein bisschen bremsen müssen», sagt Büchel. Für einen seriösen Entscheid brauche es einfach mehr Zeit und Fakten.
Sollte sich das Bündnervolk am 3. März für eine Kandidatur aussprechen, will die WBK zügig handeln. «Für Montag, 4. März, ist vor Sessionsbeginn eine Sondersitzung geplant», sagt Müri. Womöglich soll bereits dann entschieden werden. Somit könnte das Parlament in der dritten Woche der Frühlingssession statt erst im Sommer über die Olympia-Milliarde abstimmen.