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Büchel-Kolumne im LEADER: Keine 120'000 Franken für Gigi Oeri
veröffentlicht am Dienstag, 23.06.2009 15.27 Uhr
Unternehmermagazin LEADER
Trotz den St. Galler Sozis: Keine 120'000 Franken für Gigi Oeri
Eine Liechtensteiner „Foundation“ der Deutsch-Basler Milliardärin Gigi Oeri wird nicht mit 120'000 Franken aus dem St. Galler Lotteriefonds unterstützt. Das hat der St. Galler Kantonsrat in dieser Juni-Session mit 61 zu 44 Stimmen entschieden. SP-Regierungsrätin Kathrin Hilber und ihre Parteigenossen hatten es anders gewollt.
Der St. Galler Lotteriefonds ist wie die Zitze einer Kuh. Man saugt gerne daran. Bei der Basler Milliardärin und „mächtigsten Frau im europäischen Fussball“ (SAT 1), Gigi Oeri, ist es nicht anders. Die SP-Regierungsrätin Kathrin Hilber und ihre Parteigenossen finden das gut.
Gisela Trefzer aus Schopfheim (D) wusste schon in jungen Jahren, wohin sie ihr Leben führen würde. Sie wollte „Königin der Schweiz“ werden. Zuerst wurde sie Physiotherapeutin, heiratete sich dann in die allerreichste Schweizer Familie ein, bekam den roten Pass und partizipiert als Gigi Oeri an einem unvorstellbaren Vermögen.
AFG-Arena um AFG-Arena
Dieses Geld würde reichen, um sich die Aktienmehrheit beim FC St. Gallen zu beschaffen. Und zwar Woche für Woche, immer wieder, bis zum Jahr 3333! Als Alternative könnte der Hoffmann-Oeri-Clan den geraden Weg vom Basler St. Jakob Park nach St. Gallen-Winkeln verbauen. Wie? Mit Fussballstadien: AFG Arena um AFG Arena.
Ich begrüsse es, dass superreiche Menschen einen Teil ihrer Mittel an Sport, Kunst und Kultur verschenken. Es ist auch förderlich, dass die Mäzene eine grosse Beachtung und etwas Anerkennung finden. Nur schon, weil sie die öffentlichen Kassen vor dem Zugriff vieler Subventionsjäger verschonen.
Es gibt also genügend Gründe, Freude an den Vermögenden zu haben. Anstatt vor Neid zu platzen und ihnen tagtäglich ans Lebendige zu wollen, wie die links Politisierenden es normalerweise tun.
Sozis wollten Geld in „FL-Foundation“ transferieren
Anderseits sage ich klar und dezidiert, dass der St. Galler Lotteriefonds nicht dazu da ist, Vermögen in die Liechtensteiner „Foundation“ einer Basler Milliardärin zu verschieben. Die Sozialisten und ihre Regierungsrätin Kathrin Hilber sehen es nicht so. In deren Augen sollte diese Gesellschaft das Recht haben, den gemeinnützigen Fonds zu schröpfen.
Zu welchem Zweck? Für ein Forum in einem Fünfsternhotel. Was wird den Teilnehmern geboten? Luxus und schöne Worte. Ein Happening von Funktionären. Zulass gibt es für 550 Franken. Die Häppchen sind im Preis dabei, die Übernachtung ist separat zu bezahlen.
Spätestens an dieser Stelle lohnt es sich, einen Blick auf die Regeln für die Auszahlungen aus dem Lotteriefonds zu werfen. Dort steht schwarz auf weiss , dass ein unterstütztes Vorhaben „für die Allgemeinheit und die Öffentlichkeit“ zugänglich sein muss.
Das ist bei diesem Projekt nicht der Fall. Gut, dass die bürgerlichen Kantonsräte das Gesuch um 120'000 Franken abgelehnt haben. Noch besser, dass die Verteilerei aus dem gemeinnützigen St. Galler Fonds keine linke Lotterie mehr ist.
Radio und Zeitungen berichteten ausführlich: „Kein Geld für Sport-Forum“, „Büchel machte sich für eine Streichung stark“, „Beiträge an Sport geraten unter Druck“, „SVP-Kantonsrat Büchel liess kein gutes Haar am Anlass“, „Kein Lotteriefondsgeld für Fussballturnier“. Ein Teil der Schlagzeilen war zum Teil richtig.
Doch was erfuhren die Leser und die Zuhörer zu den tatsächlichen Ablehnungsgründen? Zu den sagenhaften 550 Franken Eintritt? Was zur Reglementswidrigkeit des Begehrens? Und was zur Liechtensteiner „Foundation“ von Gigi Oeri?
Wer hat von einem Journalisten etwas dazu gehört oder gelesen? Niemand? Logisch, denn die Mainstream-Medien haben den St. Gallern all diese Fakten schlicht verschwiegen.
Der 44-jährige Rheintaler Roland Rino Büchel ist seit fünf Jahren Kantonsrat für die SVP. Der Sportmanager ist erster Ersatz für den Nationalrat. Im Fussball leitete er das Marketing bei Fifa-Junioren-Weltmeisterschaften in Mittel- und Südamerika, den Klub-Weltmeisterschaften in Japan sowie den Afrika-Meisterschaften der Profis. (www.rolandbuechel.ch)